Pfeilschnell – Zugfahren in China

Wir stellen mittlerweile unsere Uhren nach der Abfahrt der Züge. Alle unsere Züge, und wir sind inzwischen ca. 10 x Zug gefahren, sind auf die Minute genau abgefahren. Glanzleistung. Und dann passierte das „Unvorstellbare“, Panik! Nach 750 km Zugreise ist unser letzter Zug dann doch 15 Min. zu spät angekommen.

Mit 347 km/Std.

Chinas Züge sind schnell. Mit Geschwindigkeiten bis zu 350 Std/km rauschen die Züge sanft dahin. Mit den Stops macht das im Schnitt 250-270 km/Std. Also fast 1.100 km in 4 Std. – Wahnsinn. Es gibt bereits über 40.000 km Highspeed Trassen (Europa ca. 11.000 km) und die gehen oft durch bergiges Gelänge, über Brücken und durch Tunnel. Die Bahnhöfe gleichen Flughäfen, riesig und modern und „eingechecked“ wird wie am Flughafengate.

Über 40.000 km Highspeed

Dabei hat China erst 2008 mit dem Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes angefangen und in dieser kurzen Zeit das größte Schnellbahnnetz der Welt aufgebaut. Aber genau das ist der Vorteil. Die Züge und die Technik sind neu und modern. Das Highspeed-Netz wird nur von Schnellzügen benutzt und die Trassen werden gemäß den Vorgaben der „Partei“ schnurgerade durch alle „Widerstände“ gezogen. Es wurde enteignet, umgesiedelt und auch schon mal die Betonpfeiler mitten ins Dorf gestellt.

Es gibt keine Tickets

Mit der Bahn-App „铁路12306“ hat man mit wenigen Klicks (in englisch) die Fahrt gekauft. Alles verknüpft mit dem Reisepass, der gleichzeitig jetzt auch das Ticket ist. Alles geht ab jetzt nur mit dem Reisepass. Für uns sind die Tickets recht günstig, wenn man aber bedenkt, dass das durchschnittliche Einkommen ca. 4x niedriger ist, wundert es uns nicht, dass die Chinesesn sagen, Highspeedfahren ist nur für Reiche und Business. Einmal sind wir auch mit einem „normalen“ Zug gefahren. 3 Std. im Liegewagen, sitzend unter auf den Betten. War aber lustig, weil wir uns prächtig mit einem chinesischen Pärchen unterhalten haben.