Ein-Kind-Politik

Frauen sind „selten“ und „teuer“

(Vorsicht für Eilige, jetzt folgt ein längerer Text, mehr für China-Interessierte).

Es war in China schon immer so, dass Männer für ihre Frau eine „Brautzahlung“ leisteten. Aber die „Ein-Kind-Politik„, die erst seit 2016  nicht mehr gilt, hat zu einem Frauenmangel geführt. Das wissen die Frauen. Und eine knappe Ware war immer schon teuer. So erwarten die Frauen in den großen Städten, dass der Mann ihr ein Auto schenkt, eine Wohnung/Haus mit in die Ehe bringt und an die Brauteltern eine Abstandssumme von ca. 20.-70.000 € zahlt. So kann die Brautzahlung leicht das 3-10 fache eine Jahreseinkommens betragen.

Propagandabild für die 1-Kind-Politik

Chinas Bevölkerung schrumpft und veraltet

Frauen als Importgut

Das ist eine extreme Belastung für die jungen Männer und so ist die Hochzeitsrate in den letzten 12 Jahren um fast 50 % !! gesunken. Der neueste Trend im Norden sind russische Frauen. Denen fehlen die Männer im eigenen Land und die sind nicht so teuer und anspruchsvoll wie die Chinesinnen.

Russische Frauen für China

Romantik bleibt auf der Strecke

Auf der anderen Seite wollen die Männer hübsche, gut ausgebildete Frauen. Am besten mit gutem Job und ohne mögliche, (spätere) „Versorgungsbelastungen“ ( z.B. sollten die Brauteltern Eigentum besitzen und eine Rente beziehen).

So ist der Akt der Ehefindung ein Business des Verhandelns über den Brautpreis, und so manche romantische Liebe ist am Preis gescheitert.

Dating auf chinesisch

Um eine Vorauswahl zu treffen, gibt es in fast jeder Stadt, meist in den Parks, einen „Heiratsmarkt“, wo sich die möglichen Ehekandidaten per Aushang präsentieren.

Video: Heiratsmarkt im Park
In fast jeder großen Stadt gibt es den Hochzeitsmarkt im Park
Steckbriefe zur Heiratsanbahnung

Da wird ganz offen über Einkommen, Job, Rentenansprüche, Besitztum und besondere „Vorzüge“ geschrieben. 

Lustige Übersetzung: Jungfer sucht Mann ohne schlechte Angewohnheiten
Parteimitgliedschaft ist von Vorteil

Eheanbahnung durch die Eltern

Traditionell haben sich die Eltern schon immer in die Eheanbahnung eingemischt. Und sind die jungen Leute zu „träge“ oder beschäftigt, dann setzen sich die Eltern oder Großeltern in den Park und preisen ihre Kinder/Enkel per Steckbrief an, manchmal ohne dem Wissen ihrer Kinder. 

Großeltern suchen Ehepartner für Ihre Enkel

Jungen weiterhin bevorzugt

Obwohl die Ein-Kind-Politik vorbei ist, bevorzugen die Chinesen weiterhin ein männliches Kind. Mit dem Jungen bleibt die Erblinie und der Familienname erhalten. Zudem haben Eltern mit „nur“ Mädchen, im Alter niemanden, der sich um sie kümmert, denn nach der Hochzeit zieht die Frau gewöhnlich in den Haushalt oder Familienverbund des Mannes.

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